Im „Millionenspiel“ lässt Wolfgang Menge einen Privatsender eine Menschenjagd veranstalten. Ein Freiwilliger wird von drei Mördern eine Woche lang gejagt. Wer ihn erwischt, bekommt 120.000 Mark. Schafft er es nach sieben Tagen lebend im Studio vor die Kamera, wird er Millionär. Die Kameras sind rund um die Uhr dabei, und die Zuschauer ergötzen sich an dem makaberen Schauspiel. Lange vor „Big Brother“, „Dschungel Camp“ und den Nachmittags-Talkshows zeigt Menge eindrucksvoll die Folgen der Quotengeilheit und die Scheinheiligkeit mancher Moderatoren.
In „SMOG“ hingegen sind die Medien nur Zeugen, als sich das Ruhrgebiet durch eine Inversionswetterlage langsam in eine Gaskammer verwandelt. Alten und Kindern geht als ersten die Luft aus, erste Menschen sterben. Auch hier sind die Fernsehkameras vor Ort, in Live-Schalten und Brennpunkt-Sendungen wird das Thema mit Experten diskutiert, jedoch ohne große Anteilnahme oder Nutzwert für die Zuschauer. In „SMOG“ werden die Nachrichtensendungen zu reinen Bauteilen der Erzählung. Der Film als Ganzes hinterfragt den Notfallplan der Behörden jedoch viel härter, als es ein journalistischer Beitrag wohl tun könnte. Einige Politiker und Industrielle waren der Meinung, Menge hätte mit dem Film Panikmache betrieben. Das änderte sich sechs Jahre später, als erstmals in Deutschland im Ruhrgebiet SMOG-Alarm ausgelöst wurde.
- inkl. Bonus: Interview mit Wolfgang Menge, Dokumentation „geliebtes Ekel“ über Wolfgang Mengem ein Audiokommentar mit Jörg Pleva sowie ein 12-seitiges Booklet
DVD INFO:
2 DVDs, Genre: Thriller, Produktionsjahr: 1970, 1973, Laufzeit: 180 Min. + 63 Min., Bildformat: 4:3, Tonformat: DD 2.0 Stereo, Sprache: Deutsch, FSK: ab 12 Jahren, EAN: 4052912473300
VÖ: 21.11.2014
Hochauflösende Cover- und Szenenmotive zu diesem Titel gibt es hier.