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Veröffentlicht am: 10. September 2009 | Kategorie(n): DDR TV-Archiv

Die DDR entdeckt ihr Nationalerbe – und nimmt die BRD auf die Reise mit

Die Situation der Deutschen Demokratischen Republik in der letzten Dekade ihres Bestehens war sowohl in politischer als auch in ökonomischer Hinsicht prekär. Die Bürgerinnen und Bürger sahen sich tagtäglich mit Mängeln großer und kleiner Art konfrontiert. Die Gegenwart hat als Kulisse des sozialistischen Volkshelden ein Glaubwürdigkeitsproblem. Identifikationsmöglichkeiten für eine unverwechselbare und intakte DDR-Identität wurden in der geschichtlichen Tradition gesucht.

Der Nationale Rat zur Pflege und Verbreitung des Deutschen Kulturerbes, 1980 gegründet, widmete sich der Aufgabe, Jubiläen und Gedenktage zu planen und damit »die Pflege und Aneignung aller humanistischen und progressiven Kulturleistungen der Vergangenheit« voranzutreiben. Damit fiel dem Gremium eine wesentliche Rolle in der Kulturpolitik der SED zu. Im schlimmsten Fall führt dies zur Geschichtsklitterung im Sinne des Auftraggebers. Im besten Fall kann ein an der Zensur geschultes, doppelbödiges Werk von bleibender Bedeutung entstehen.

So fanden Wissenschaftler und die kulturellen Leistungen bedeutender Künstler ihren Weg auf den Bildschirm. Die Genres reichten von fiktionalen Porträts bis zu dokumentarischen Berichten, die Personen von Bach über Bebel bis hin zu Bismarck behandelten. Die Parteidoktrin tritt in der fiktiven Geschichtsdarbietung in den Hintergrund zugunsten einer positiven nationalen Perspektive, unterstützt von einer opulenten Filmästhetik.

Durch die gemeinsame Vergangenheit der beiden deutschen Staaten stellte der Export aufwendiger Historienstücke darüber hinaus auch einen zuverlässigen Quell harter Devisen dar. Die Fernsehdramatik unterhielt seit 1969 enge geschäftliche Verbindungen zum westdeutschen Fernsehen, das DDR-Filme einkaufte, sofern sie ideologiefrei und aufwendig inszeniert waren. Die hochwertigen Produktionen sind so einem gesamtdeutschen Publikum bekannt.

In der Reihe »Große Geschichten« erscheinen zwei Geschichtsmehrteiler aus dem DDR-TV-Archiv, die sich der Epoche des Barocks aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln annähern: »Johann Sebastian Bach« und »Sachsens Glanz und Preußens Gloria«. Sie sind nicht nur Zeugen der dargestellten Epoche, sondern auch der Epoche, in der sie entstanden sind – der letzten Dekade der DDR.

Mehr dazu auf: www.ddr-tv.de



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